Welcher ist der richtige MTB Reifen?

Es gibt sie in verschiedenen Größen, Gummimischungen, Breiten und Farben. Für jeden Einsatzbereich gibt es den richtigen Mountainbike-Reifen. Ein hohes, grobes Stollenprofil beißt sich tief in den Untergrund ein und gibt dir viel Grip bei der Abfahrt. Bei langen Touren rollt ein offenes Profil jedoch nicht so gut ab. Deshalb sind sie dafür nicht so gut geeignet. Es gibt spezielle Schlammreifen, die auch im tiefen Matsch gut haften. Reifen mit kleinen Stollen rollen besser und haben eine größere Auflagefläche, bei Nässe hingegen können sie sich nicht so richtig in den Dreck fressen. 

Rollwiderstand:

Durch Abrollen der Reifen auf dem Untergrund geht Energie verloren. Dieser Verlust entsteht durch die anhaltende Verformung des Reifens und die dadurch entstehende Reibungswärme. Brems-, Kurven und Lenkkräfte müssen fein abgestimmt werden. Bei der Herstellung von Reifen gilt es den Rollwiderstand zu verringern ohne z. B. den Bremsweg zu beeinflussen. 

Welche Faktoren sind für den Rollwiderstand zuständig? 

Die Gummimischung 

Zusammensetzung des Reifenmaterials entscheidet über Antrieb und Haftung. Eine weiche Mischung gibt mehr Traktion auf nassem Untergrund und eine härtere hat einen geringeren Verschleiß. 

Die Karkasse

Als Karkasse bezeichnet man die Seitenwand des Reifens. Sie ist aus einem Geflecht aus Nylon und Gummi gefertigt. Eine stärkere Karkasse bietet mehr Dämpfung und einen höheren Pannenschutz. Der Reifen kann zudem weniger umknicken, hat aber ein höheres Gewicht. Für das Fahren in Bikeparks, empfiehlt sich eine stabile Karkasse, um Pannen zu vermeiden. Ein Cross-Country-Fahrer hingegen wird die leichtere Karkasse bevorzugen. Bei der Zusammensetzung der verwendeten Materialien, können ca. 10 % des Fahrwiderstandes beeinflusst werden. 

Die Reifenbreite

Breite Reifen bieten mehr Dämpfung und eine höhere Traktion. Sie passen sich dem Untergrund besser an und rollen Besser als Schmale. Ein durchschnittlicher Mountainbikereifen hat eine Breite von 2,2 und 2,6 Zoll. 

Größe und Luftdruck des MTB-Reifens

Größerer Reifen wie z. B. ein 29 Zoll-Modell rollen besser als kleiner Zoll-Größen, weil sich die Reifenverformung im Verhältnis stärker auswirkt. Wer eher auf Asphalt unterwegs ist, sollte zudem einen höheren Reifendruck fahren als im Gelände und auf Waldböden. Der Reifendruck variiert daher stark und pendelt sich so zwischen 2 und 3,5 bar ein.

Profil

Das Profil des Reifens wirkt sich nicht so stark auf den Rollwiderstand aus. Ein grobstolliger Reifen auf Asphalt roll ein wenig schlechter doch im Gelände holt er wieder auf.  


Welche Reifenarten gibt es? 

Drahtreifen (Clincher)

Drahtreifen werden standardmäßig auf den meisten Felgen eingesetzt. Durch den Reifendruck wird der Draht ins Felgenbett gedrückt und hält Felge und Reifen zusammen. Es gibt sie mit Stollenprofil für Mountainbikes und Trekkingräder um auf Waldböden und Pfaden den perfekten Halt zu haben. Ein Rennrad benötigt glattere Reifen, für den geringsten Rollwiderstand. 

Faltreifen

Hier wird anstelle von Draht und zur Stabilisation, Kevlar- oder Aramidfasern verwendet. Das spart Gewicht (zwischen 50 – 100 g) und der Mantel ist leicht Zusammenrollbar. Beim Trekking ist ein solcher Mantel auch einfacher zu packen als einer mit Draht. 

Tubeless-Reifen (schlauchlos)

Wie der Name schon sagt, befindet sich in diesem Reifen kein Butyl-Schlauch. Wie in einem Auto- oder Motorrad-Reifen (Faltreifen oder Drahtreifen) wird die Luft zwischen Felge und Mantel gepumpt. Der maximale Luftdruck beträgt 4 bar. Einen optimalen Druck erreicht man mit ca. 1,9 bar. Durch die spezielle Form und einem Dichtband am Boden der Felge wird die Luft sicher im Reifen gehalten. 

Tubeless-Reifen benötigen Dichtmilch (Pannenschutzflüssigkeit)

Dichtmilch besteht aus einer Emulsion aus Latex und dichtet kleine Löcher und Risse im Fahrradmantel automatisch ab. Ein konventioneller Mantel ist meist nicht vollkommen luftdicht deshalb solltest du regelmäßig überprüfen, ob genügend Dichtmilch im Tubeless-Reifen vorhanden ist. Man kann mit einer Nadel in den Reifen stechen und beim Drehen feststellen, ob sich das Loch selbstständig wieder verschließt. Ist das nicht der Fall, muss nachgefüllt werden. Je nach Hersteller sollte die Dichtmilch alle 7 Monate ausgetauscht werden da sie sich im Schlauch aushärtet und fest wird. 

Vorteile Tubeless: 

  • Repariert kleine Löcher selbst 
  • mehr Grip durch geringeren Luftdruck 
  • weniger Gewicht 
  • geringer Widerstand 
  • weniger Reibung 

Nachteile Tubeless: 

  • benötigt Dichtmilch 
  • es werden spezielle Felgen und ein Felgenband benötigt 
  • aufwändige Montage 
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