Historischer Sieg für Taco van der Hoorn beim Giro d’Italia

photo LB/RB/Cor Vos © 2021 © Photo News

Das Peloton des Giro d’Italia startete die dritte Etappe im Regen. Auf dem Programm stand an diesem Montag eine Durchquerung der Region Piemont über 190 Kilometer von Biella nach Canale im Nordwesten des Landes. Vier Anstiege, verteilt auf die letzten 70 Kilometer, boten die Aussicht auf eine ungewisse Etappe.

Nach 5 Kilometern starteten acht Männer den ersten Ausreißerversuch. Darunter auch der Niederländer Taco van der Hoorn, der sich in dieser Saison bereits bei Mailand-San Remo und dem E3 Classic an der Spitze hervorgetan hatte. Diese Gruppe hatte nach einer Stunde Renndauer einen maximalen Vorsprung von 6:30 Minuten angehäuft.

Als es nach 120 km an den ersten Anstieg von Piancanelli ging, war der Vorsprung auf 3 Minuten gesunken. Van der Hoorn machte vorne einen guten Eindruck, sparte seine Kräfte und beteiligte sich nicht am Kampf um das Bergtrikot. Im Anstieg von Castino 45 km vor dem Ziel verlor die Ausreißergruppe zwei Fahrer, während das Peloton wieder auf 2 Minuten herangekommen war. Schnell erreichten die Ausreißer den vorletzten Anstieg von Manera. Am Ende der langen Abfahrt zum vierten Anstieg von Guarene 20 Kilometer vor dem Ziel, war das Feld wieder auf eine Minute herangekommen. Diesen Zeitpunkt nutzten van der Hoorn und Pellaud (Androni) und distanzierten sich vom Rest der Ausreißergruppe. 10 Kilometer vor dem Ziel startete Taco van der Hoorn seine Attacke und setzte sich von Pellaud ab. Das Peloton lag 5 Kilometer vor dem Ziel nur noch 30 Sekunden zurück. Am Ende konnte der Niederländer seine Verfolger in Schach halten und er erreichte alleine das Ziel in Canale. Er holte den ersten Saisonsieg für Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux beim allerersten Giro der belgischen Mannschaft und somit auch den ersten bei einer Grand-Tour.

Dank der Plätze 12 und 13 von Quinten Hermans und Andrea Pasqualon wurde Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux zum zweiten Mal in Folge Erster in der Mannschaftswertung.

“Es ist einfach unglaublich! Um ehrlich zu sein, kann ich es gar nicht fassen. Ich habe eine Etappe des Giro gewonnen, etwas, wovon ich nie geträumt hätte. Der letzte Kilometer war sehr technisch mit mehreren Linkskurven. Ich schaute unter der Flamme rouge zurück und spürte dann, dass ich gewinnen konnte. Ich nahm die Kurve mit der nötigen Vorsicht und genoss dann die Zielgerade. Vor drei Jahren erlitt ich nach einem Sturz eine schwere Gehirnerschütterung. Ich musste das Rad für acht Monate an den Nagel hängen. Meine Karriere hing damals an einem seidenen Faden. Das war auch am Ende der letzten Saison der Fall, als ich ohne Vertrag war. Aber ich blieb hartnäckig, und schließlich bekam ich meine Chance bei Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux. Das Team hat mir ein tolles Umfeld geboten und ich bin froh, dass ich es mit diesem Sieg belohnen konnte. Ich arbeite gerne mit diesem Team zusammen, die Atmosphäre in der Gruppe ist fantastisch. Ein Sieg hat lange auf sich warten lassen, und jetzt haben wir ihn. Wir haben ihn verdient.”

Taco van der Hoorn

Stage 3:

  • 1. Taco van der Hoorn
  • 2. Davide Cimolai +4
  • 3. Elia Viviani
  • 12. Quinten Hermans
  • 13. Andrea Pasqualon
  • 64. Rein Taaramäe
  • 90. Jan Hirt
  • 134. Simone Petilli +9:36
  • 174. Wesley Kreder +14:06
  • 176. Riccardo Minali 

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